| Veranstaltung: | Bundesdelegiertenversammlung |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Bundesjugendbeirat (dort beschlossen am: 25.02.2024) |
| Status: | Modifiziert |
| Antragshistorie: | Version 7 |
A6: Klare Haltung für Vielfalt, Demokratie und gegen Verfassungs- und Menschenfeinde
Antragstext
Die Deutsche Wanderjugend (DWJ) bekennt sich zu den Grundwerten einer offenen,
vielfältigen und demokratischen Gesellschaft. Als weltoffener und toleranter
Verband sehen wir es als unsere Verantwortung an, eine klare Haltung gegen
Phänomene gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie etwa Antisemitismus,
Chauvinismus oder Ausländerfeindlichkeit einzunehmen. Wer nationalistisch,
völkisch oder antidemokratisch ist hat bei uns keinen Platz.. Stattdessen stehen
unsere Verbände für Toleranz, Respekt, Vielfalt und Solidarität und setzen sich
als verbindende Akteure aktiv für eine friedliche Gesellschaft und einen
respektvollen Dialog ein, der diese Werte schützt und fördert. Die DWJ lebt vom
Engagement ihrer Mitglieder – Engagement und gesellschaftliche Teilhabe sind
Grundbausteine unserer Demokratie.
Demokratie in Offenheit und Vielfalt
Die DWJ steht auf dem Boden des Grundgesetzes. Sie bekennt sich zur
freiheitlichen demokratischen Grundordnung und setzt sich für die
uneingeschränkte Wahrung der Menschenrechte ein. Wir streben eine offene und
vielfältige Gesellschaft an, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft,
Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung und sozialer Hintergründe
gleichberechtigt miteinander leben.
Wir erleben, dass unsere Aktivitäten verbinden, unsere Verbände und Vereine
bieten eine Plattform, die Menschen unterschiedlicher Lebensweisen und
Hintergründe zusammenbringt. Wandern sowie die weiteren Aktionsfelder der DWJ
sind geeignet, die Überwindung verschiedener wahrgenommener Grenzen, ob
geographisch, sozial oder interkulturell zu ermöglichen und einen Austausch zu
fördern. Wir verstehen unser Bemühen um Völkerverständigung als aktive
Friedensarbeit und sehen die Vielfalt der Menschen als Bereicherung für unsere
Gesellschaft.
Unsere Aktivitäten schaffen Möglichkeiten, in einer lebendigen Gemeinschaft
zusammen Natur und Kultur zu prägen, zu schützen und zu erleben, unabhängig von
Herkunft und Hintergrund. Dabei legen wir großen Wert auf Offenheit,
Zugänglichkeit und Anerkennung und fördern den respektvollen Umgang miteinander,
damit erteilen wir menschenverachtenden Ideologien eine klare Absage.
Verfassungs- und Menschenfeinde haben bei uns keinen Platz
Wir setzen auf Aufklärung und Bildung, um Vorurteile abzubauen und für die
Grundsätze von Demokratie, Vielfalt und Toleranz zu sensibilisieren. Wir treten
aktiv gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und
Ungleichwertigkeitsüberzeugungen, wie etwa Antisemitismus, Rassismus und Hass
ein. Diese klare Haltung entspricht nicht zuletzt der historischen Verpflichtung
gegenüber den Opfern der Gräueltaten des Nationalsozialismus und des Holocaust
in Deutschlands dunkelster Epoche. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen!
Menschenverachtenden Ideologien setzen wir eine bunte und lebendige
Vereinslandschaft entgegen, die sich als offen für alle versteht und von der
Unterschiedlichkeit, der Begegnung und dem Austausch ihrer Mitglieder lebt.
Klare Stellung und Abgrenzung innerhalb des Verbands
Die DWJ nimmt eine klare Haltung ein: Mitglieder, die nationalistische,
völkische, menschenverachtende oder antidemokratische Inhalte verbreiten und die
aktiv gegen unsere Grundwerte verstoßen, werden nicht toleriert. Alle ergreifen
Maßnahmen, die sicherstellen, dass solche Ansichten nicht in unserem Namen
verbreitet werden. Sie wirken unter Achtung der Autonomie ihrer Ortsgruppen und
deren satzungsbedingten Möglichkeiten darauf hin, dass auch diese dies nicht
tolerieren.
Wir werden keine Gelegenheit bieten, um nationalistische, völkische,
menschenverachtende oder antidemokratische Inhalte zu verbreiten und zu
legitimieren – weder digital noch analog etwa bei Veranstaltungen.
Am politischen und gesellschaftlichen Diskurs werden sich die Verbände
beteiligen und zu Äußer--ungen, die unseren Werten widersprechen, deutlich und
kritisch Stellung beziehen. Das schließt eine deutliche Positionierung gegen die
Verwendung menschenverachtender, rassistischer, antisemitischer und
ausgrenzender Sprache sowie die ideologische Umdeutung von Begriffen ein.
Die DWJ wird gegen Extremismus und für eine weltoffene Gesellschaft Flagge
zeigen.
Eine starke Demokratie braucht ein starkes Ehrenamt
Nie wieder ist jetzt! - der DWV und die DWJ rufen alle Menschen, die sich als
Teil der weltoffenen und demokratischen Mehrheit verstehen, dazu auf sich
(weiter) in unseren Strukturen zu engagieren, unabhängig von Alter, Geschlecht,
Herkunft und ihrer individuellen Fähigkeiten, Stärken und Interessen.
Die Möglichkeit der Teilnahme am demokratischen Prozess und die Einhaltung der
Menschenrechte sind für uns unverhandelbar. Wir unterstützen Institutionen, die
sich dafür ebenfalls einsetzen, und widersetzen uns jeglichen Versuchen, diese
Prinzipien einzuschränken. Die Verbände ermutigen ihre Mitglieder dazu, aktiv an
demokratischen Prozessen teilzunehmen und sich für die Stärkung dieser Werte
einzusetzen. Denn die Bewahrung unserer Demokratie braucht leidenschaftlichen
Einsatz
Umgang mit Unterwanderungsversuchen in unseren Strukturen
Die Mitglieder der DWJ sind sich bewusst, dass es in ihren Organisationen
Unterwanderungsversuche rechtsextremistischer Strömungen geben kann. Beide
Verbände werden mit ihren Mitgliedern aktiv in einen offenen Dialog gehen, um
solche Versuche zu erkennen und abzuwehren. Dazu gehören auch Schulungen für
Funktionskräfte und Mitglieder sowie eine gemeinsame Erarbeitung von Richtlinien
für den Umgang mit Unterwanderungsversuchen.
Transparente Kommunikation
Die Mitglieder der DWJ werden ihre Positionen und Maßnahmen transparent
kommunizieren. Eine offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend, um das
Vertrauen in die Werte und Prinzipien der Verbände zu stärken.
Die Mitglieder der DWJ bekräftigen mit diesem Papier ihr Engagement für eine
offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft. Wir sind überzeugt, dass
durch diese klare Stellungnahme und präventive Maßnahmen die Wanderverbände als
sichere Räume für Toleranz und demokratische Werte erhalten bleiben.
Änderungsanträge
- Ä8 (Fabian und Jakob (LV Hessen und JSWV), Angenommen)

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