A12: Wegweiser Nachhaltigkeit der Deutschen Wanderjugend
| Veranstaltung: | Bundesdelegiertenversammlung |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Bundesjugendbeirat (dort beschlossen am: 20.03.2025) |
| Status: | Modifiziert |
| Antragshistorie: | Version 1(04.04.2025) |
| Veranstaltung: | Bundesdelegiertenversammlung |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Bundesjugendbeirat (dort beschlossen am: 20.03.2025) |
| Status: | Modifiziert |
| Antragshistorie: | Version 1(04.04.2025) Version 2 |
Die Deutsche Wanderjugend (DWJ) ist die Jugendorganisation des Deutschen
Wanderverbandes (DWV). Alle Mitglieder in dem den DWV angeschlossenen
Wandervereinen unter 27 Jahren sind automatisch Mitglied der DWJ. Das höchste
Gremium der Deutschen Wanderjugend ist die Bundesdelegiertenversammlung (BDV),
in der Delegierte aller Mitgliedsvereine und Landesverbände zusammenkommen. Am
6. April 2025 beschloss die Bundesdelegiertenversammlung in Homburg (Saar)
folgende Erklärung.
Die DWJ vertritt eine tolerante und offene Weltanschauung und setzt sich für
Demokratie und Umweltschutz ein. Diese Werte hat die DWJ in ihrem Leitbild mit
seinen vier Schwerpunkten verankert. Der zweite Schwerpunkt lautet: Natur
erleben – Natur schützen – Umwelt gestalten.
Um diesen Schwerpunkt mit praktischem Leben zu füllen hat der Arbeitskreis
Nachhaltigkeit der Deutschen Wanderjugend diese Nachhaltigkeitserklärung zu den
Bereichen Ökologie und Umweltschutz entwickelt. Diese Erklärung ist nicht als
politisches Papier, sondern praktische Handlungsempfehlung gedacht. Deshalb ist
sie in die folgenden für Kinder, Jugendliche und Ehrenamtliche relevanten
Bereiche gegliedert:
Programm
Verpflegung
Unterkünfte
Mobilität
Digitales
Ressourcen
Alle Bereiche richten sich an die DWJ-Aktiven auf allen Ebenen und betrachten
Situationen aus dem DWJ Alltag: Gruppenstunden, Lehrgänge, Freizeiten,
Zeltlager, Sitzungen, Planungs- und Vorbereitungsabläufe, Kommunikation u. a.
Zu all diesen Situationen werden Beispiele und praktische Handlungsempfehlungen
gegeben. Unsere Jugendleitungen, Jugendvorstände und Gruppen sind herzlich
eingeladen, bei Vereinsaktivitäten und auch im Privaten diese Empfehlungen
umzusetzen und vor allem auch eigenständig nach Bedarf zu erweitern.
Begründung
1. Programm
Du möchtest mit Deinem Programm zu nachhaltigem Verhalten motivieren? Es gibt
viele Möglichkeiten, um Nachhaltigkeitsaspekte in Deinen Aktionen und Angeboten
sichtbar und auf spannende Art und Weise erlebbar zu machen. Unsere nachhaltigen
Ideen zur Programmgestaltung bringen nicht nur Spaß, sondern fördern auch das
Verantwortungs- und Umweltbewusstsein Deiner Teilnehmenden.
Nachhaltige Programmgestaltung
Nachhaltige Themen sichtbar machen
Nahezu jeder Bereich Deines Ehrenamtsalltags lässt sich mit dem Thema
Nachhaltigkeit verknüpfen. Um nachhaltige Lernprozesse zu fördern, kannst Du
genau diese Aspekte sichtbar machen. Zum Beispiel:
Ressourcen: Wasser- oder Stromsparchallenge organisieren
Nachhaltiges Verbrauchsmaterial selbst herstellen: Umweltfreundlich lässt sich
im Prinzip alles herstellen. Dafür gibt es mittlerweile viele Anleitungen im
Internet, so auch in den #DWJnachhaltigkeitstipps bei YouTube.
Ökologischer Fußabdruck: Um seinen eigenen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten,
kann man im Internet seinen individuellen ökologischen Fußabdruck berechnen
lassen, etwa hier: www.fussabdruck.de/fussabdrucktest
Ökologischer Handabdruck: der neue, positive Abdruck: Hier kannst Du auch darauf
aufmerksam machen, was Deine Veranstaltung schon gewährleistet. Es reicht oft
schon aus, wenn Du Deiner Jugendgruppe ein Bewusstsein über umweltfreundliche
Praktiken vermittelst und aufzeigst, wie Du oder Deine Jugendgruppe sich aktiv
für das nachhaltige gesellschaftliche Handeln einsetzen können.
Nachhaltigkeit spielerisch lernen
Durch spielerische Methoden können Themen mit Umwelt- und Klimaschutzbezug neu
erlebt werden. Kombinationen von Formaten (z. B. Müllbeseitigung beim Spazieren,
Radfahren oder Spielen) sorgen für eine Aktivierung Deiner Gruppe. Wie wäre es
zum Beispiel mal mit einer Müllsammel-Challenge, die sich mit der ökologischen
(Nicht-)Verwertbarkeit unseres Abfalls beschäftigt, oder einer
Kleidertauschparty, bei der die Kinder und Jugendlichen lernen, was nachhaltiger
Konsum ist? Nachhaltige Spielideen findet Ihr auch in unserer Spielesammlung.
Nachhaltige Programmideen
Naturschutz mit dem Wanderverein
Viele Wandervereine haben Naturschutzwarte, mit denen Ihr gemeinsame Aktionen
machen könnt. Erkundigt Euch einfach bei Euren Erwachsenenstrukturen, wen es da
gibt und wer Lust hat, mit Kindern und Jugendlichen gemeinsame Aktionen
durchzuführen. Oft können diese auch finanziell gefördert werden.
Walderlebnisse mit Förster*innen
Ein Schwerpunkt in vielen Forstämtern liegt mittlerweile darin, Kindern und
Jugendlichen das Ökosystem Wald zu zeigen oder auch gemeinsam aktiven
Naturschutz im Wald zu betreiben. Fragt beim zuständigen Forstamt in dem Gebiet
an, in dem Eure Freizeit stattfindet, was sie für Euch im Angebot haben.
Nachhaltige Stadtrundgänge
Es kann spannend sein, die eigene Stadt unter nachhaltigen Aspekten neu zu
erleben. Viele Jugendverbände und regionale Akteure*innen bieten daher
konsumkritische Stadtrundgänge an.
Du kannst aber auch selbst kreativ werden und eine nachhaltige Stadtrallye für
oder gemeinsam mit Deinen Teilnehmenden erstellen. Ein Muster einer nachhaltigen
Stadtrallye durch Heidelberg könnt Ihr bei der DWJ Bundesgeschäftsstelle
anfordern. Mehr Ideen zu nachhaltiger Mobilität findest Du im Kapitel Mobilität.
Exkursionen
Um zu verstehen, wie Nachhaltigkeit praktisch umgesetzt wird, könnt Ihr andere
Akteure*innen aus Eurem Sozialraum einbeziehen, zum Beispiel eine Windkraft-
oder Müllaufbereitungsanlage in der Region. Auch Partnerschaften mit lokalen,
nachhaltigen Unternehmen, Vereinen und Organisationen können wertvolle Einblicke
in praktische Nachhaltigkeitsprojekte geben, z. B. ein Repair-Café vor Ort, oder
ein Fairtrade-Laden.
Landwirtschaftliche Erzeuger
Das Thema Ernährung betrifft nicht nur die Verarbeitung von Lebensmitteln,
sondern auch die Erzeugung. Es gibt viele Schulbauernhöfe oder auch (Bio-
)Bauernhöfe, die nachhaltig produzieren und die Ihr mit Euren Gruppen besuchen
könnt, um zu erfahren, wie Landwirtschaft abseits von großindustrieller
Produktion aussieht und welche Schwierigkeiten dort zu bewältigen sind. Mehr
dazu gibt es im Kapitel Verpflegung.
Planspiele
Es gibt viele Planspiele zu ganz unterschiedlichen Themen des Natur- und
Umweltschutzes und der globalen Gerechtigkeit. Wenn Ihr Themen habt, die Euch
interessieren, dann meldet Euch in der Bundesgeschäftsstelle der DWJ, wir
beraten Euch gern.
Lehrgänge
Wenn Ihr bestimmte Natur- und Umweltschutzschwerpunkte habt, zu denen Ihr gern
mit Euren Jugendleitungen und Jugendvorständen Lehrgänge anbieten möchtet, dann
meldet Euch in der Bundesgeschäftsstelle der DWJ, wir entwickeln mit Euch
gemeinsam geeignete Formate, zum Beispiel unser Nachhaltigkeitswochenende
FAIRfressen.
Chillige Programmpunkte
Die Teilnehmenden können auch durch Filmeabende ("Sustainability & Chill") zu
verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit sensibilisiert werden. Mögliche Filme
sind beispielsweise "2040: Wir retten die Welt", "Seaspiracy", "Cowspiracy",
"Eine unbequeme Warheit",
Achtet dabei allerdings immer auf die zugehörigen Altersempfehlungen.
Gerade bei längeren Veranstaltungen wie Zeltlagern, wird die mentale Gesundheit
unserer Jugendleitungen oft stark strapaziert - ein für die Teilnehmenden
entspannter Programmpunkt gibt auch den Teams Zeit, sich auf sich zu
konzentrieren und zur Ruhe zu kommen um nach der Veranstaltung nicht
"ausgebrannt" zu sein.
Hierzu könnt Ihr z. B. auch Ruhezonen für Jugendleitungen und Teilnehmende
einrichten, in denen im Sinne unseres Schutzkonzepts FAIR.STARK.MITEINANDER
jede*r ungestört einen Rückzugsort hat und die inneren Batterien aufgeladen
werden können.
Arten- und Naturschutz
Wenn Ihr draußen gemeinsam unterwegs seid, könnt Ihr folgende Aspekte beachten
und thematisieren:
Beachten von Naturschutzregeln in Schutzgebieten und Biosphärenreservaten
Beachten des Weggebotes
Pflücken von Kräutern, Blumen nur in Mengen für Eigenverzehr
statt Zoobesuch einen Ausflug in ein Tierheim, Wildtierpark oder eine lokale
Tierrettungsinitiative
Sichtbarmachen der Abbaubarkeit verschiedener Müll-Arten (z. B. Glas,
Kunststoff, Zigaretten, ...)
2. Verpflegung
Die Verpflegung bei Touren, Zeltlagern, Sitzungen, Gruppenstunden und Freizeiten
spielt eine wichtige Rolle. Lecker mögen es auch alle und günstig soll es auch
sein. Da bleibt der Umweltgedanke oft auf der Strecke. Hier geben wir Tipps, wie
Du Deine Gruppe und Dich nachhaltig verpflegen kannst.
Als erste Orientierung solltest Du Dir folgende Fragen beim Einkauf stellen:
Wo werden die Lebensmittel produziert: handelt es sich um regionale Produkte
oder haben sie lange Transportwege?
Wann werden Lebensmittel produziert: Hat das, was ich kaufe, gerade Saison oder
musste es über einen längeren Zeitraum mit hohem Energieaufwand gelagert werden
bzw. kommt von weit her?
Wie sind die Lebensmittel verpackt: Sind meine Lebensmittel in Folien und
Verbundstoffen verpackt, die nicht recyclingfähig sind?
Wie werden Lebensmittel produziert: Kommt es zu einem großen Einsatz von
Pestiziden und Düngemitteln oder sind Futtermitteln im Einsatz, die weit
entfernt produziert wurden?
Wenn Du diese Fragestellung beachtest, bist Du auf einem guten Weg, Deine Gruppe
und Dich nachhaltig zu verpflegen. Das muss trotzdem nicht teuer sein. Es ist am
Anfang nur zeitaufwendig und damit nicht so bequem wie gewohnt. Wer sich aber
aus seiner Komfortzone begibt, lernt schnell, worauf es zu achten gilt und hat
bald keinen Mehraufwand mehr.
Regional
Ein bedeutender Faktor bei der Umweltbilanz von Lebensmitteln sind die
Transportwege. Ein regionaler Einkauf heißt daher, dass Lebensmittel gekauft
werden, die in der näheren Umgebung erzeugt wurden.
Viele regionale Produkte gibt es direkt beim Erzeuger in Hofläden oder auf
Wochenmärkten. Dort kann gerade als Jugendgruppe und / oder der Abnahme größerer
Mengen gut Vergünstigungen raushandeln. Was bei regionalen Erzeugern auch sehr
gut möglich ist, ist der Verzicht auf Verpackungen, wenn man eigene Behältnisse
mitbringt.
Wenn Lebensmittel wie bspw. Kaffee, Bananen oder Kakao von weit her kommen, dann
achte auf die Produktionsbedingungen. Oft müssen diejenigen, die diese
Lebensmittel produzieren unter gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen leiden
und werden mit viel zu geringen Löhnen bezahlt. Es gibt verschiedene Gütesiegel
(Labels) die auf faire Erzeugungsbedingungen „FairTrade“ hinweisen.
Saisonal
Mit saisonal ist gemeint, Gemüse zu kaufen, das gerade in Deutschland reif ist.
Dadurch entfallen lange Transportwege oder auch die teilweise energieaufwendige
Lagerung. In den Wintermonaten ist die Auswahl zwar etwas kleiner, aber
verschiedener Kohl und Rüben, Möhren, Feldsalat, Pastinaken, Pilze etc. werden
auch im Januar geerntet. Gib einfach im Internet in eine Suchmaschine das Wort
„Saisonkalender“ ein und Du wirst eine ganze Reihe an Tabellen bekommen, die Dir
zeigen, was wann in Deutschland geerntet wird.
Verpackung
Ein großes Umweltproblem ist der viele Verpackungsmüll, der bei Lebensmitteln
anfällt. Auf Milch- und Saftkartons wird mit der Recyclingfähigkeit dieser
Gebinde geworben, das stimmt aber nur in der Theorie. Die verschiedenen
Komponenten, die dabei zusammengefügt wurden, sind so aufwendig zu trennen, dass
diese als Restmüll entsorgt werden.
Viele Lebensmittel im Supermarkt befinden sich in durchsichtigen
Kunststoffverpackungen. Dabei handelt es sich meistens um Mehrschichtfolien. Bei
der Herstellung wird auf verschiedene Merkmale geachtet, wie dehnbar, stabil,
sperrt gegen Wasserdampf, kostengünstig, gleitfähig, bedruckbar, brechen das
Licht für optimale Darstellung der Lebensmittel etc. Alle Merkmale in einer
Folie sind schwierig zu vereinen, daher werden Folien mit verschiedenen
Merkmalen zu Mehrschichtfolien zusammengeführt. Die können vieles, nur in aller
Regel nicht recycelt werden.
Am umweltfreundlichsten ist es daher, möglichst unverpackte Ware zu kaufen und
selbst Behältnisse und Taschen zum Transport mitzunehmen.
Biologisch oder konventionell
Die Produktion biologischer Lebensmittel ist in der Regel umweltfreundlicher als
die Produktion konventioneller Erzeugnisse. Das heißt aber trotzdem nicht, dass
biologische Lebensmittel zwangsläufig die bessere Wahl sein müssen.
Bei der Entscheidung, ob biologisch oder konventionell, sollten die oben
erläuterten Faktoren saisonal, regional und Verpackung Beachtung finden.
Bevor ich im November Bioheidelbeeren aus Chile kaufe, nehme ich doch lieber
heimisches Obst, das gerade Saison hat. Statt Biozwiebeln aus Neuseeland kaufe
ich lieber konventionelle aus dem Nachbardorf.
Mit Fleisch, vegetarisch oder vegan
Die Ökobilanz wird besser, je weniger tierische Produkte verwendet werden. Das
liegt daran, dass für Tierfutter große Flächen und viel Wasser benötigt werden.
Gerade in der Großproduktion ist das am häufigsten verwendete Futtermittel Soja.
Große Flächen an Regenwald werden gerodet, um auf ihnen das Futtermittel Soja
anzubauen, das dann nach Deutschland geliefert wird, um günstiges Fleisch im
Supermarkt verkaufen zu können. Günstig ist es aber nur auf den ersten Blick,
denn die Folgen für unsere Umwelt und das globale Klima sind verheerend.
Wenn Ihr beim Fleischer oder Marktstand tierische Produkte kauft, dann fragt
einfach: Woher kommt denn das Futter?
Getränke
Das Trinkwasser in Deutschland hat höchste Qualität, es gibt also keinen Grund,
auf in Flaschen abgefülltes Wasser zurückzugreifen. Wer es gern mit Kohlensäure
mag, kann einfach selbst sprudeln. Wenn Ihr abgefüllte Getränke kauft, dann
achtet vor allem auf die Mehrwegverpackung. Getränkekartons werden nicht
recycelt und Pfand Flaschen in Kisten bedeutet nicht gleich Mehrweg. Nur
Mehrwegflaschen werden auch wiederbefüllt, alle Kunststoffflaschen mit 25 Cent
Pfand sind Einwegflaschen.
Restevermeidung
Besonders schade und gar nicht nachhaltig ist es, wenn Lebensmittel entsorgt
werden, weil sie vermeintlich übrig oder sogar zu viel sind. Es ist kein Zeichen
von Geiz oder schlechter Planung, wenn nicht immer alles im Übermaß da ist. Ein
Beispiel: Wenn es Kartoffeln mit Gemüse und Rührei gibt, dann darf das Rührei
auch irgendwann alle sein, denn das kann ich aus Gründen der Lebensmittelhygiene
nicht gut aufbewahren. Kartoffeln dagegen kann ich reichlich kochen, da werden
immer noch leckere Bratkartoffeln draus.
Gerade bei mehrtägigen Veranstaltungen ist es überhaupt nicht schlimm, wenn zum
Ende beim Frühstück nicht mehr von allem alles da ist.
Für die letzte warme Mahlzeit, bei mehrtägigen Veranstaltungen braucht auch in
der Regel nicht im Vorfeld eingekauft zu werden. In der Regel finden sich genug
übriggebliebene Komponenten für ein reichhaltiges Essen. Was dann doch übrig
ist, sollte verteilt und nicht entsorgt werden.
Für die letzte warme Mahlzeit, bei mehrtägigen Veranstaltungen braucht auch in der Regel nicht im Vorfeld eingekauft zu werden. In der Regel finden sich genug übriggebliebene Komponenten für ein reichhaltiges Essen. Was dann doch übrig ist, sollte verteilt und nicht entsorgt werden.
Übrige Lebensmittel verwerten kannst Du beim Foodsharing. Suche im Internet nach dem Begriff „FAIRteiler“ und Deiner Stadt. Günstige Restlebensmittel kannst Du über die App To-Good-To-Go beziehen.
Hier die Verpflegungstipps zusammengefasst:
Kauf beim regionalen Erzeuger und auf dem Wochenmarkt
Frage nach Vergünstigungen für Jugendgruppen
Achte auf die Herkunft, was in Deutschland wächst, sollte auch aus Deutschland
kommen
Bei Produkten aus dem Ausland (Kaffee, Kakao) achte aufs FAIR-Trade-Siegel
Richte Deine Mahlzeiten nach der Erntesaison aus
Frage nach der Möglichkeit eigene Behältnisse zum Einkauf mitzubringen
Verzichte auf Fleisch oder reduziere dies (Hackfleischsoße statt Schnitzel)
Kaufst Du tierische Produkte im Supermarkt achte auf das Tierwohllabel:
Haltungsform: 4
Vermeide Folienverpackungen, Getränkekartons und Einwegflaschen
Nutze Lebensmittel, die sich ohne Hygienebedenken weiterverarbeiten lassen
Verteile Lebensmittel, die sich nicht lagern lassen an die Teilnehmenden
Was Du nicht verteilen kannst gebe bspw. an www.tafel.de
Übrige Lebensmittel verwerten kannst Du beim Foodsharing. Suche im Internet nach
dem Begriff „FAIRteiler“ und Deiner Stadt. Günstige Restlebensmittel kannst Du
über die App To-Good-To-Go beziehen.
Übrige Lebensmittel verwerten kannst Du beim Foodsharing. Suche im Internet nach dem Begriff „FAIRteiler“ und Deiner Stadt. Günstige Restlebensmittel kannst Du über die App To-Good-To-Go beziehen.
3. Unterkünfte
Selbstversorgerhäuser
Ein großer Pluspunkt bei Selbstversorgerhäusern ist die Möglichkeit, die
Verpflegung ganz im Sinne der Nachhaltigkeit und nach den Bedürfnissen der
Gruppe auszurichten. Was die Verpflegung betrifft, gibt es die Ausführungen dazu
im Artikel „Verpflegung“.
Ob im Selbstversorgerhaus oder der Herberge, ein paar Grundregeln sollten mit
der Gruppe besprochen werden. Viele Jugendleitungen denken, dass die Grundlagen
bekannt sind, weil sie sie selbst schon oft gehört haben, das ist meist ein
Irrtum.
Wasser sparen: Das ist oft gar keine böse Absicht, aber es gibt immer wieder
einige, die glauben, dass sich das Wasser am Waschbecken automatisch abstellt.
Das sollte erläutert werden, wie und warum ein Wasserhahn wieder abgestellt
wird, ebenfalls die Sparspülung der Toiletten, wenn denn hoffentlich vorhanden.
Energie sparen: Licht aus, kann nicht häufig genug betont werden. Wer als
Letztes aus dem Zimmer und den Sanitärräumen geht, macht das Licht aus. Das kann
auch mit auffälligen Schildern betont werden, die am besten wieder eingesammelt
und ein weiteres Mal benutzt werden. Oder es kann Licht-Beauftragte geben, die
nach noch brennendem Licht schauen und die Gruppe dann informieren und
sensibilisieren. Hierdurch wird auch eine Gruppen-Verantwortung gefördert.
Viel Energie geht auch über die Heizung verloren. Die Drehregler an den
Heizungen heißen Thermostate und sind meistens mit den Zahlen 1 bis 5 versehen.
Zwischen jeder Zahl ist ein Abstand von vier Grad, die Stufe drei bedeutet 20°
Grad, Stufe zwei sind damit vier Grad weniger, also 16 Grad, und Stufe vier,
vier Grad mehr als Stufe drei, also 24° Grad. Die Thermostate haben einen
Temperaturfühler und öffnen ihr Ventil für das heiße Heizungswasser, je nach
Bedarf. Ist die Stufe drei eingestellt und es sind 18° Grad im Raum wird die
Heizung warm, sind nur 14° Grad im Raum, wird die Heizung heiß.
Heizen: Viel Energie geht auch über die Heizung verloren. Die Drehregler an den Heizungen heißen Thermostate und sind meistens mit den Zahlen 1 bis 5 versehen. Zwischen jeder Zahl ist ein Abstand von vier Grad, die Stufe drei bedeutet 20° Grad, Stufe zwei sind damit vier Grad weniger, also 16 Grad, und Stufe vier, vier Grad mehr als Stufe drei, also 24° Grad. Die Thermostate haben einen Temperaturfühler und öffnen ihr Ventil für das heiße Heizungswasser, je nach Bedarf. Ist die Stufe drei eingestellt und es sind 18° Grad im Raum wird die Heizung warm, sind nur 14° Grad im Raum, wird die Heizung heiß. Deshalb ist das Lüften auf Kippstellung eine so große Energieverschwendung, wenn die Heizung läuft. Die erwärmte Luft wird aus dem Fenster gesogen, kalte Luft rückt nach, muss wieder erwärmt werden und die Heizung ist im Dauerbetrieb. Daher ist Stoßlüften die richtige Variante, also Heizung aus, Fenster weit öffnen und die Heizung erst anstellen, wenn die Fenster geschlossen sind.
Deshalb ist das Lüften auf Kippstellung eine so große Energieverschwendung, wenn
die Heizung läuft. Die erwärmte Luft wird aus dem Fenster gesogen, kalte Luft
rückt nach, muss wieder erwärmt werden und die Heizung ist im Dauerbetrieb.
Daher ist Stoßlüften die richtige Variante, also Heizung aus, Fenster weit
öffnen und die Heizung erst anstellen, wenn die Fenster geschlossen sind.
Deshalb ist das Lüften auf Kippstellung eine so große Energieverschwendung, wenn die Heizung läuft. Die erwärmte Luft wird aus dem Fenster gesogen, kalte Luft rückt nach, muss wieder erwärmt werden und die Heizung ist im Dauerbetrieb. Daher ist Stoßlüften die richtige Variante, also Heizung aus, Fenster weit öffnen und die Heizung erst anstellen, wenn die Fenster geschlossen sind.
Müll trennen: Das klappt leider auch häufig nicht und liegt vielfach an den
Mülleimern in den Zimmern. Da wird alles gemischt hineingeworfen und am Ende
füllt sich in der Müllstation auf dem Flur nur der Restmüll, der eigentlich mit
Abstand am wenigsten beinhalten sollte. Das hat leider nicht selten mit der
Bequemlichkeit der Jugendleitungen zu tun. Anfangs wird die Mülltrennung nicht
richtig erklärt und am Abfahrtstag wollen alle schnell weg, da ist es dann eben
so, dass der Müll nicht getrennt wird. Das lässt sich auch vorbereitend
ankündigen, indem eine Unterlegplane und Handschuhe präsentiert werden. Wenn am
Abreisetag der Müll nicht sauber getrennt ist, landet er auf dieser Plane und
dann wird sortiert.
Küchenbereich: Handschuhe sind weder vorgeschrieben, noch notwendig. Hände
gehören bei der Küchenarbeit nicht ins Gesicht, wenn jemand sich doch mit der
Hand durchs Gesicht wischt, ist es egal, ob die Hand, die dann das Essen anfasst
im Handschuh steckt oder nicht. Hände sind zum Waschen da. Wird der Herd mit Gas
betrieben, es sind aber Ökostrom und Wasserkocher vorhanden, empfiehlt es sich,
das Kochwasser in den Wasserkochern vorzubereiten.
Herbergen
Um zu erkennen, welche Veranstaltungsorte mit ihrem Handeln aktiv für
Nachhaltigkeit eintreten, entwickelte die DWJ in diesem Zuge auch einen
Erfassungsbogen für nachhaltige Unterkünfte. Dieser Bogen kann vorab an die
Tagungshäuser gesendet werden, mit der Bitte diesen ausgefüllt zurückzuschicken.
Die Erfahrung des DWJ Bundesverbandes zeigt, dass diese Bogen auch ausgefüllt
und zurückgeschickt werden. Der Erfassungsbogen findet sich auf
www.wanderjugend.de im Bereich Themen / Nachturschutz und Nachhaltigkeit.
Hier eine Auswahl von Punkten, die der Erfassungsbogen enthält und auf die bei
der Wahl der Unterkunft zu achten ist:
Nutzt das Haus Ökostrom?
Ist das Gebäude energiesparend angelegt? Wird umweltschonend gewaschen und
gereinigt?
Gibt es nachhaltige Verpflegung?
Werden die Abfallarten getrennt gesammelt sowie ebenso getrennt abgegeben?
Wird Abfallreduzierung durch z. B. Kompostierung von Bioabfall angestrebt?
Sind die Sanitäranlagen auf geringen Wasserverbrauch ausgelegt? Ist die
Unterkunft mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen?
Sind die Drucksachen des Hauses auf Recyclingpapier hergestellt?
Gibt es Recycling-Toilettenpapier?
Selbst wenn die Unterkunft feststeht, lohnt es sich, den Erfassungsbogen
hinzuschicken oder derlei Fragen zu stellen, da es den Häusern wichtig ist, zu
sehen, wohin die Wünsche der Gäste gehen, und so ein Umdenken angeschoben wird.
In Absprache mit den Herbergen lassen sich auch oft Kompromisse finden. Für die
Gruppe wird regional / saisonal / biologisch gekocht und damit der Preis nicht
steigt, wird bspw. auf die warme Beilage beim Kaltessen oder (viel) Fleisch
verzichtet.
Getränke: Wenn es Getränke in Flaschen gibt, ist häufig das Problem, dass die
Unterkünfte nicht in der Lage sind, zwischen Mehrwegpfand und Einwegpfand zu
unterscheiden.
Einweg ist absolut keine Lösung. Glasflaschen sind am umweltfreundlichsten, wenn
sie kurze Wege haben. Wasser oder Mischgetränke aus der näheren Umgebung sind in
Glaspfandflaschen die beste Wahl. Wenn die Getränke von weiter her kommen, sind
Mehrwegflaschen aus Kunststoff eine sinnvolle Alternative. Dass man keine
Einwegflaschen haben möchte, muss man häufig genau erklären, nur weil Flaschen
bepfandet und in Kisten sind, müssen die nicht Mehrweg sein. Der Pfandbetrag
zeigt es deutlich: 25 Cent pro Flasche ist kein Mehrwegpfand.
Am umweltfreundlichsten ist es natürlich, wenn einfach Leitungswasser getrunken
wird oder dieses vor Ort mit CO2 versetzt wird.
Zelte
Wenn Ihr Euch Zelte anschafft, kann auch da auf Nachhaltigkeit geachtet werden.
Viele Gruppenzelte haben Alugestänge, deren Herstellung einen hohen
Energieaufwand bedeutet. Es gibt aber auch Rundzelte mit Mittelstange aus Holz,
die eine Alternative sein können. Wenn das Material Baumwolle oder Segeltuch
ist, kommt es auf die Imprägnierung an. Da sollte beim Händler gefragt werden,
wo und unter welchen Bedingungen das Material gewebt und die Zelte genäht wurden
und welche Imprägniermittel (kein PFC, siehe unten) zum Einsatz kamen.
Fällt bei Euch die Wahl auf eher kleine Zelte aus Kunststoff, dann achtet
darauf, dass diese PFC-frei sind. PFC steht für per- und polyfluorierte
Chemikalien und fasst über 8.000 bekannte Stoffe zusammen. Diese Stoffe kommen
in der Natur nicht vor und bauen sich auch nicht selbstständig ab. Sie reichern
sich in Umwelt und Organismen an und wirken auf das Hormonsystem und die
Fortpflanzung ein, einige davon sind auch krebserregend. Ihr Einsatz macht Zelte
(aber auch Rucksäcke, Jacken etc.) wasser- und schmutzabweisend, deshalb werden
sie leider häufig verwendet.
4. Mobilität
In Deiner Ortsgruppe / zu Deiner Gruppenstunde
Ermutige aktiv Deine Mitglieder, mit dem Rad, zu Fuß oder dem ÖPNV zu kommen und
belohne das.
Beispiele:
Du kannst ein „Mobilitäts-Tagebuch“ führen und am Ende eine Gewinnerin / einen
Gewinner ermitteln.
Du kannst einen Fortschrittsstrahl aufhängen und jede Woche vorrücken.
Du kannst jedes Kind für eine gelaufene Strecke einen Papp-Fußabdruck mit seinem
Namen aufkleben lassen – so entsteht ein sichtbarer „Fußweg“ zur Gruppenstunde.
Du kannst die Mitglieder dazu animieren, unterwegs Bilder von ihrem Weg zur
Gruppenstunde zu machen und damit zeigen, dass es Spaß machen kann.
Du kannst den Gewinnerinnen und Gewinnern einen Preis überreichen, z. B. einen
kleinen Pokal mit „Nachhaltigkeits-Held*in“
Ihr könnt als Gruppe beim Stadtradeln mitmachen: https://www.stadtradeln.de/
Koordiniere Fahrgemeinschaften: Hierzu kannst Du mit den Eltern eine Gruppe über
die gängigen Messenger Dienste eröffnen und die Eltern auffordern, gegenseitige
Fahrgemeinschaften zu organisieren.
Treffe Dich an einem zentralen Ort: so kannst Du gemeinsam mit Deinen
Mitgliedern zu Eurer Veranstaltung gehen.
Vorbild sein: selbst zu Fuß oder mit dem Fahrrad ankommen
Tipp für die Kommunikation auf dem Land: "Innerorts kann man laufen". Da viele
Leute auf dem Land für gewisse Dinge aufs Auto angewiesen sind, wird häufig
vergessen, dass Strecken innerhalb eines Ortes gut zu Fuß oder mit dem Rad
erreichbar sind.
Mit Mitgliedern ab 14 Jahren
Du kannst das Bewusstsein für dieses Thema fördern, indem Du Spiele oder
Aktionen organisierst.
Beispiele:
Du kannst Dir mit Deiner Gruppe Videos, Fakten und Aussagen zur Mobilitätswende
und Verkehr anschauen (diese solltest Du vorbereitet und ausgewählt haben).
Beispiele für Videos findest Du auf YouTube mit dem Suchbegriff
„Mobilitätswende“, weiterführende Texte gibt es bspw. hier:
https://www.duh.de/informieren/verkehr/
Du kannst einen Ausflug in die Stadt machen und dort verschiedene andere
Verkehrsmittel ausprobieren (Bahn, Bus, Bike-Sharing) durch das Spiel Mister X,
spielerisch verschiedene Verkehrsmittel erkunden (mache Dich mit Deiner Gruppe
stark für nachhaltige Mobilität)
Auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene Du kannst Orte auswählen, die gut mit dem
ÖPNV zu erreichen sind
Du kannst eine Packliste erstellen, bei der nur das Wichtigste mitzubringen ist.
Oft reicht ein kleiner Rucksack für ein Wochenende
Du kannst als Gruppe zu Deiner Veranstaltung gemeinsam anreisen, das stärkt den
Zusammenhalt, macht mehr Spaß und Du bist deutlich nachhaltiger unterwegs
Ist der Ort geeignet, aber nicht gut mit dem ÖPNV zu erreichen, kannst Du einen
Fahrdienst vom nächstgelegenen Bahnhof organisieren
Hast Du viel Gepäck zu transportieren, kannst Du dieses auch vom Gepäckdienst
der Bahn (https://www.gepaeckservice-bahn.de/buchung.xhtml) bei Dir zuhause
abholen und an Deinen Wunschort liefern lassen.
Du kannst Fahrgemeinschaften organisieren bzw. zu diesen ermutigen (parken auf
P+R Plätzen, Abholung an Bahnhöfen, Abholung von zuhause)
Du solltest bei Fahrten mit dem PKW ein Tempolimit von 120 km/h einhalten (siehe
Positionspapier der DWJ zur nachhaltigen Mobilität und freiwilliges Tempolimit)
- https://wanderjugend.de/positionen
Solltet Ihr ein Reisebusunternehmen buchen, achtet darauf, eine CO2-Kompensation
vorzunehmen. Mehr Informationen zur CO2-Kompensation findest Du hier:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/freiwillige co2-kompensation
5. Digitales
Digitale Medien und Geräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob
für Kommunikation, Unterhaltung oder Bildung – wir sind fast ständig online.
Laut der Jugend-Digitalstudie der Postbank 2024 verbringen Jugendliche im
Durchschnitt 72 Stunden pro Woche im digitalen Raum. Das entspricht einem
Tagesdurchschnitt von 9 Stunden, wobei das Smartphone mit rund 5,5 Stunden
täglich die meiste Zeit in Anspruch nimmt.
Besonders im Schulalltag spielen digitale Geräte mittlerweile eine große Rolle:
Tablets, Laptops und Smartphones sind häufig in den Unterricht integriert,
dienen der Recherche und sind Teil moderner Lernkonzepte. Doch abseits des
schulischen Nutzens sind soziale Medien, Streaming-Dienste und Online Spiele
ebenfalls ein fester Bestandteil der digitalen Lebenswelt von Kindern und
Jugendlichen.
Was viele jedoch nicht wissen: Die Nutzung digitaler Dienste hat erhebliche
ökologische Auswirkungen. Jede einzelne Google-Suchanfrage benötigt Strom und
verursacht CO₂-Emissionen. So sind zum Beispiel 1000 Anfragen an Google genauso
stromintensiv, wie einmal das Handy komplett zu laden. Klingt nicht viel? Da es
jeden Tag circa 3,5 Milliarden (das ist eine Zahl mit 9 Nullen) gibt, könntest
du damit alle Handys in Deutschland laden, drei Mal pro Tag. Für KI wie ChatGPT
ist das noch drastischer, hier reichen knapp 100 Anfragen an die KI um so viel
Strom zu verbrauchen. Zusätzlich kommt der hohe Stromverbrauch der Rechenzentren
hinzu, der oft noch auf Basis fossiler Energiequellen basiert, was zu einer
erheblichen Umweltbelastung führt. Darüber hinaus sind KI besonders
wasserverschwenderisch. Durch das ständige Kühlen der riesigen Server-Zentren,
werden gigantische Mengen an Wasser benötigt, welches dann nicht mehr als
Trinkwasser zur Verfügung steht. Die Generierung eines einzigen 100-Wörter-
Textes kann zwischen 0,5 und 1,5 Liter Wasser verbrauchen. Hinzu kommt der hohe
Stromverbrauch der riesigen Rechenzentren, die die KI betreiben – aktuell noch
oft auf Basis fossiler Energiequellen, was zu einer erheblichen Umweltbelastung
führt.
Was viele jedoch nicht wissen: Die Nutzung digitaler Dienste hat erhebliche ökologische Auswirkungen. Jede einzelne Google-Suchanfrage benötigt Strom und verursacht CO₂-Emissionen. So sind zum Beispiel 1000 Anfragen an Google genauso stromintensiv, wie einmal das Handy komplett zu laden. Klingt nicht viel? Da es jeden Tag circa 3,5 Milliarden (das ist eine Zahl mit 9 Nullen) gibt, könntest du damit alle Handys in Deutschland laden, drei Mal pro Tag. Für KI wie ChatGPT ist das noch drastischer, hier reichen knapp 100 Anfragen an die KI um so viel Strom zu verbrauchen. ZusätzlichHinzu kommt der hohe Stromverbrauch der Rechenzentren hinzu, der Rechenzentren, die die KI betreiben - oft noch auf Basis fossiler Energiequellen basiert, was zu einer erheblichen Umweltbelastung führt. Darüber hinaus sind KI besonders wasserverschwenderisch. Durch das ständige Kühlen der riesigen Server-Zentren, werden gigantische Mengen an Wasser benötigt, welches dann nicht mehr als Trinkwasser zur Verfügung steht. Die Generierung eines einzigen 100-Wörter-Textes kann zwischen 0,5 und 1,5 Liter Wasser verbrauchen. Hinzu kommt der hohe Stromverbrauch der riesigen Rechenzentren, die die KI betreiben – aktuell noch oft auf Basis fossiler Energiequellen, was zu einer erheblichen Umweltbelastung führt.
Daher ist es uns als Natur- und Umweltverband ein wichtiges Anliegen, Kindern
und Jugendlichen bewusst zu machen, wie sie digitale Medien nachhaltig nutzen
können. Gleichzeitig möchten wir ihnen die Möglichkeit bieten, sich aktiv
Auszeiten vom digitalen Raum zu nehmen. Durch Naturerlebnisse, gemeinschaftliche
Aktivitäten und kreative analoge Angebote möchten wir Alternativen aufzeigen,
die zeigen, dass echte Erlebnisse wertvoller sind als ständiger
Bildschirmkonsum.
Ein bewusster Umgang mit digitalen Medien ist nicht nur für unsere mentale
Gesundheit wichtig, sondern auch ein entscheidender Beitrag zum Umweltschutz.
Deshalb ermutigen wir dazu, digitale und analoge Welt in Balance zu halten – für
eine nachhaltige Zukunft.
Was Du tun kannst:
Sich auf smartphonefreie Zeiten einigen in denen das Smartphone nicht nur aus,
sondern auch weggelegt ist
Betreibe Deine Geräte zuhause (Router, Computer etc.) mit Ökostrom bzw. lade sie
zuhause mit Ökostrom (Smartphone, Tablet etc.) auf
Nutze nachhaltige E-Mailanbieter, wie Posteo, Mailbox oder Tuta
Speichere Deine E-Mails lokal auf Deinem Rechner und lösche die im
Onlinepostfach
Bespreche mit dem Anbieter, der Deine Internetseite verwaltet (Hoster), dass er
Deine Daten auf einem Server mit Ökostrom lagert
Nachhaltige Suchmaschinen z.B. Ecosia
Verzichte auf Schnellladen (erhöht die Lebensdauer des Akkus)
Lösche oder deaktiviere ungenutzte Apps
Nutze wo möglich WLAN statt mobiler Daten (Übertragung über Glasfaser oder Kabel
ist umweltfreundlicher als Mobilfunk)
Bei Apps Werbung und Push-Nachrichten blockieren
Geräte ausschalten, statt "nur" auf Standby zu schalten.
6. Ressourcen
Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch den bewussten Umgang mit Ressourcen aller
Art zu fördern. Wir geben Dir Beispiele, die Du ganz einfach in Deinem
Wanderjugend-Alltag einsetzen kannst:
Ausrüstung
Ist Deine Ausrüstung langlebig und funktional hast Du länger Freude daran. Achte
beim Kauf vor allem auf Qualität, Reparaturfähigkeiten, sowie eine
umweltfreundliche und faire Herstellung.
Wenn eine Erneuerung unvermeidbar ist, streben wir den Kauf von gebrauchten oder
upgecycelten Produkten an, um Ressourcen zu schonen.
Ideen und spannende Infos zu nachhaltigen Ausrüstungsgegenständen, wie
Outdoorbekleidung oder Sneaker findest Du in unseren #DWJnachhaltigkeitstipps
auf YouTube.
Ausrüstungsgegenstände wie zum Beispiel Zelte, Biwacksäcke, Schneeschuhe oder
Wassersäcke kannst Du bei der DWJ Bundesgeschäftsstelle ausleihen:
https://wanderjugend.de/ausleihmaterial
Finanzen
Nachhaltigkeit hat auch viel mit Gleichberechtigung zu tun, und diese ergibt
sich oft auch über den Zugang zu Geld. Unsere Veranstaltungen werden finanziell
gefördert, sodass Übernachtungs- und Verpflegungskosten niedrig gehalten werden
können, und wer kann, darf gerne durch eine freiwillige Spende mehr geben.
Kleidung
Unsere DWJ-Kleidung wird unter Berücksichtigung fairer Arbeitsbedingungen und
ökologischen Standards produziert. Wir bevorzugen Materialien, die nachhaltig
und biologisch abbaubar sind, sowie Kleidung, die langlebig und vielseitig
einsetzbar ist. Auf Massenproduktion verzichten wir weitestgehend und setzen auf
Qualität statt Quantität. Wir sprechen uns gegen schnelllebige Fast Fashion aus,
die oft unter schlechten Arbeitsbedingungen und mit umweltschädlichen
Materialien produziert wird. Hierbei helfen Dir Labels, die strenge
Qualitätskriterien vorgeben. Darunter z.B.:
- GOTS (Global Organic Textile Standard)
- Fairtrade Cotton
- ÖKO-TEX Made in Green
- Grüner Knopf
Wir halten uns an die drei Prinzipien, die oft beim Thema Fairfashion genannt
werden;
Reduce, ReUse & Recycle:
Reduce (Reduzieren): Fair Fashion fördert den Kauf von langlebigen, hochwertigen
Kleidungsstücken, die weniger oft ersetzt werden müssen. Statt ständig neue
Trends zu folgen, wird der Fokus auf zeitlose, hochwertige Stücke gelegt.
Re-Use (Wiederverwenden): Fair Fashion ermutigt, Kleidung mehrfach zu verwenden.
Das bedeutet, gebrauchte Kleidungsstücke zu kaufen, Second-Hand-Mode zu
bevorzugen oder auch Teile zu reparieren statt wegzuwerfen. So wird die
Lebensdauer von Kleidungsstücken verlängert. Gebrauchte Kleidung findest Du auch
auf Plattformen wie Vinted oder Kleinanzeigen, in Second-Hand-Shops oder auf
Flohmärkten, die auch ein super Gruppenerlebnis liefern. Auch kannst Du kaputte
Kleidungsstücke in Upcycling-Workshops zu neuen Gegenständen verwandeln (z.B.
Jeans-Handtasche, Fahrradmantel-Gürtel, Dosen-Blumentöpfe)
Recycle (Recyceln): Wenn Kleidung nicht mehr tragbar ist, sollte sie recycelt
werden. Fair Fashion Marken setzen oft auf Materialien, die am Ende ihres
Lebenszyklus recycelt werden können, oder bieten Recyclingprogramme an, um alte
Kleidung in neue Produkte zu verwandeln.
Werbeartikel
Unsere Werbeartikel und Giveaways sind umweltfreundlich und ressourcenschonend.
Statt Billigprodukte setzen wir auf nützliche und langlebige Produkte, die im
Alltag konkret verwendet werden können, wie wiederverwendbare Wasserflaschen,
Beutel aus nachhaltigen Materialien oder Papierprodukte aus Recyclingmaterial.
Die Produktion von Werbeartikeln erfolgt möglichst lokal, um den CO2-Fußabdruck
zu minimieren.
Elektronik
Bei der Anschaffung von Elektronik gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf die
Nachhaltigkeit zu achten. Du kannst in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis
herumfragen, ob jemand ein gebrauchtes und funktionstüchtiges Gerät hat, das Du
vielleicht zum Freundschaftspreis bekommst. Außerdem gibt es im Internet
Portale, wo Leute gebrauchte Geräte zum Verkauf anbieten. Wenn Du Dich nun
entschieden hast, dass eine dieser Varianten zur nachhaltigen Anschaffung nichts
für Dich ist, dann gibt es Anbieter, die gebrauchte Geräte ankaufen, prüfen und
gegebenenfalls reparieren und mit Garantie günstiger verkaufen. Diese Methode
heißt „Refurbed“ und gewinnt mit der Zeit an Beliebtheit. So bekommst Du ein
Gerät, das wie neu ist, Garantie hat und nachhaltiger ist als ein ganz neues
Gerät. Für den großen Geldbeutel gibt es auch das Fairphone, (Ersatzteile,
Selbstreparatur etc.)
Zudem achten wir darauf, nur Geräte anzuschaffen, die den neuesten
Energiesparstandards entsprechen und eine lange Lebensdauer haben. Wir
bevorzugen Hersteller, die nachweislich faire Arbeitsbedingungen bieten und
umweltfreundliche Produktionsprozesse nutzen. Auch hier helfen dir Zertifikate
wie das VDE-Prüfzeichen. Alte Geräte werden nach Möglichkeit wiederverwendet
oder fachgerecht recycelt, Infos hierzu findest du auf dem Recycling-Hof in
deiner Nähe, statt sie sofort zu entsorgen.
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