| Veranstaltung: | Bundesdelegiertenversammlung |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Bundesjugendbeirat (dort beschlossen am: 05.03.2024) |
| Status: | Modifiziert |
| Antragshistorie: | Version 3 |
A5: Selbstverpflichtung: nachhaltige Mobilität und freiwilliges Tempolimit (120 km/h) bei DWJ-Fahrten
Antragstext
Alle Mitglieder der Deutschen Wanderjugend sind verbunden durch die Überzeugung,
dass es unser Klima und unsere Umwelt zu schützen gilt (s. Leitbild der DWJ).
Als Jugendverband mit einer langen Tradition in den Feldern Nachhaltigkeit
möchten wir dies in verschiedenen Formen ökologischen Handelns ausdrücken (s.
DWJ-Nachhaltigkeitserklärung 2015). Ein wichtiger Aspekt ist dabei die
nachhaltige Mobilität.
Daher beschließt die Bundesdelegiertenversammlung der Deutschen Wanderjugend
folgende Klimaschutzmaßnahmen:
- Grundsätzlich empfehlen wir die Nutzung nachhaltiger Fortbewegungsmittel.
Bei DWJ-bezogenen Fahrten, die per PKW erfolgen müssen, gilt ein
freiwilliges Tempolimit von maximal 120 km/h auf Autobahnen.
- Der Bundesjugendbeirat und die DWJ Bundesgeschäftsstelle unterstützen
dieses Vorhaben und werden beauftragt:
a) Bei der Auswahl zukünftiger Tagungsorte die Erreichbarkeit mit öffentlichem
Verkehrsmittel zu priorisieren.
b) Vor unseren Erwachsenenstrukturen, eine Selbstverpflichtung zum Tempolimit
einzubringen.
c) Öffentlichkeitswirksam die Selbstverpflichtung publizieren und diese Position
an politische Entscheidungsträger*innen heranzutragen.
Begründung:
Die Einführung des oben beschriebenen Tempolimits, sowie der begleitenden
Maßnahmen hätten mehrere positive Effekte auf verschiedenen Ebenen, die wir
mittels dieses Antrags aktiv in die öffentliche Debatte einbringen möchten.
Tempolimit ist Klimaschutz
Es ist bewiesen, dass CO2-Emissionen zur globalen Erderwärmung beitragen. Ein
Großteil aller CO2-Emissionen stammen aus dem Verkehr und der dortigen Nutzung
fossiler Brennstoffe. Ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen
könnte die Treibhausgasemissionen jährlich nach Angaben des Umweltbundesamts um
4,2 Prozent oder rund 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr
verringern. Mittlerweile setzen sich viele Initiativen und Bündnisse für das
Tempolimit ein, wie zum Beispiel die Deutsche Umwelthilfe. Diese hebt hervor,
dass keine andere Einzelmaßnahme im Verkehrsbereich ein so großes CO2-
Einsparpotential birgt, welches kurzfristig und so gut wie kostenlos umsetzbar
ist.
Tempolimit schützt Leben
Es besteht ein fester Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit, Unfallhäufigkeit
und vor allem auch der Unfallintensität. Die Einführung eines Tempolimits würde
nachweislich zu weniger Toten und Verletzten auf deutschen Straßen führen. Die
Reduktion der Geschwindigkeit bewirkt gleichzeitig auch eine Reduktion von
Unfällen (BUND Kurzinfo 2019). Dies ist nur einer vieler Faktoren, der unser
aller Lebensqualität beeinflussen kann. Von einem Tempolimit kann auch die
Luftqualität durch Feinstaubbelastung[1] positiv beeinflusst werden, sowie das
Fahren für viele stressfreier gemacht werden.
Tempolimit als Zeichen für den Klimaschutz
Obwohl es bereits seit den 1990er-Jahren deutschlandweite Debatten zum
Tempolimit gibt, polarisiert das Thema nach wie vor. Laut einer Onlineumfrage
vom Mai 2023 sind rund 54 Prozent aller ADAC-Mitglieder für ein generelles
Tempolimit, was wir als deutliche Aufforderung zur Neuverhandlung des Themas
verstehen. Wir möchten uns mit diesem Antrag der Mehrheit anschließen, indem wir
uns ganz deutlich und öffentlichkeitswirksam für ein Tempolimit positionieren.
Gleichzeitig möchten wir die Tempolimit-Debatte nutzen, um auf die damit
verbundenen Interessen unserer Mitglieder aufmerksam zu machen. Dazu zählt der
deutschlandweite Ausbau nachhaltiger Infrastrukturen, die eine realistische
Alternative sein müssen.
Für einen Jugendverband, der Umweltschutz fest in seinem Leitbild verankert, ist
es nicht nur logische Konsequenz, sondern auch moralische Verpflichtung, mit
diesem Antrag ein deutliches Zeichen für eine nachhaltigere Zukunft zu setzen.
[1] Fast jede zweite Person in Deutschland lebt in bis zu 5 km Nähe von
Autobahnen und würde direkt von besserer Luft profitieren (Bauernschuster &
Traxler 2021).
Änderungsanträge
- Ä1 (Jakob (AG BaWü), Angenommen)

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